Inhaltsverzeichnis
Zurzeit feiert die schwedische Popband mit den vier Buchstaben ja ein großes Jubiläum. Kein Wunder, dass sich die beiden Damen anfangs der 70er in Hippie-Plateau-Schuhen mit Korksohle auf der Bühne sichtbar wohlfühlten. Denn „auf Kork“ läuft es sich äußerst angenehm. Nicht umsonst gehören Bodenbeläge aus Kork zu den beliebtesten Wohnbelägen und einen solchen Korkboden selber zu verlegen ist übrigens gar nicht so schwer.
Korkboden – wenn ein Naturprodukt in die Wohnung einzieht
Damit der Heimwerker beim Korkboden selber verlegen kein „Waterloo“ erlebt, sind ein paar Dinge zu beachten. Doch zunächst stellt sich die Frage: Was ist Kork eigentlich? Kork wird überwiegend aus der Rinde der Korkeiche wahlweise vom Amur-Korkbaum (Asien) gewonnen. Die Korkeiche fühlt sich im Mittelmeerraum sehr wohl und gedeiht in Spanien, Frankreich, Algerien und vor allem in Portugal (Hälfte der Weltproduktion). Die Korkrinde lässt sich leicht vom Stamm abschälen und wird im Sommer zwischen Mai und August geerntet. Ab einem Alter von etwa 25 Jahren kann die Rinde alle 9 Jahre vom Stamm geschält werden.
Kork – und seine vielen positiven Eigenschaften
Es waren die Römer, die den Kork vor knapp 2000 Jahren kultivierten. Sie verwendeten ihn als Verschluss für Amphoren und Flaschen; nutzten den Kork als Schwimmer für Fischernetze sowie für die Sohlen römischer Sandalen. Kork verfügt über eine feine, geschlossene Wabenstruktur aus kleinen Zellen, in der die Luft durch „Suberin“ nach außen abgedichtet wird. Er ist wasserabweisend, undurchlässig für Gase und Flüssigkeiten, sehr elastisch und nur schwer entflammbar. Kork „speichert“ die Wärme, wirkt stark schalldämmend und gilt als sehr hygienisch. Ein Grund mehr, weshalb der Korkböden besonders in Kinderzimmern sehr beliebt sind.
Projekt Korkboden verlegen – den Untergrund vorbereiten
Im DIY-Verfahren hat sich heute das Kork-Fertigparkett mit Klick-System etabliert. Dabei handelt es sich um die sogenannte „schwimmende Verlegung“. Die Korkdielen werden demnach nicht mehr mit dem Untergrund verleimt, sondern lassen sich mittels Nut und Feder einfach zusammenfügen und sicher einrasten. Bekannte Marken wie HARO oder „Schulte Räume“ sind im Sortiment von www.bodenverkauf.de (W ) enthalten und setzen neben klassischen Strukturen auch auf ausgefallene Muster und Zeichnungen.
Bevor es ans Verlegen geht, muss wie bei anderen Böden auch der Untergrund entsprechend vorbereitet sein (VOB/C, „Parkettarbeiten“, DIN 18356). Voraussetzung für eine erfolgreiche Verlegung ist ein trockener, sauberer, ebener, rissfreier, zug- und druckfester Untergrund. Das bedeutet: Bodenunebenheiten ausgleichen (bei mehr als 2 mm je laufender Meter), Restfeuchte beachten und Böden in nicht unterkellerten Räumen vor der Verlegung mit einer Dampfsperre versehen: PE-Folie (0,2 mm) überlappend (20 cm) verlegen und abkleben. Eine Verlegung auf alten Dielenböden ist möglich, weiche Böden (Teppich, Nadelfilz) müssen hingegen entfernt werden.
Korkboden selber verlegen – so klappt’s bestimmt
Die verpackten Dielen mindestens für 48 Stunden zur Akklimatisierung in dem jeweiligen Raum lagern, in dem sie später für Wohlbefinden sorgen sollen. Raumtemperatur während der Lagerung und Verlegung mindestens 15 °C, besser 20 °C; bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50-60 %. Kork verlangt nach einer Dehnfuge (mind. 10 mm). Die Verlegung an einer geraden Wand längs zum Lichteinfall von links nach rechts beginnen. Bei den Dielen der ersten Reihe werden die Federn der Längskanten abgesägt.
Die folgende Dielenreihe wird vorsichtig mit der jeweiligen Feder an die Nut der ersten Reihe angesetzt und „angeklickt“ (mindestens 1/3 versetzt verlegen, besser noch im Halbverband). Mit einer Schlagleiste lassen sich die Dielen (vorsichtig) zusammenklopfen. Für die letzte Dielenreihe wirds dafür zu eng sein, hier das „Zugeisen“ einsetzen. Die letzte Dielenreihe unter Beachtung der Dehnungsfuge zusägen, einpassen und den Korkboden rundum mit der Fußleiste abschließen.
Korkboden – Verlegedetails
Die Fußleiste soll nicht zu satt auf dem Kork-Fertigparkett aufliegen, um die Bewegungsfreiheit des Bodens nicht zu beeinträchtigen. Für Rohranschlüsse (Heizung etc.) werden Aussparungen aus der Diele herausgesägt, die Löcher für die Rohre dabei etwas größer bohren. Nachdem die Diele verlegt ist, wird die Aussparung wieder eingesetzt. Im Handel erhältliche Rosetten decken die Bohrlöcher ab. Ausklinkungen werden mittels Säge oder Stecheisen vorgenommen. Feste Bauteile wie Türzargen sollten gekürzt werden, damit das Kork-Fertigparkett darunter liegen und „arbeiten“ kann. Kommt es zu Übergängen zwischen Korkboden und anderen Bodenbelägen leisten Übergangsprofile nützliche Dienste.
(Bildrechte: Bild von 11082974 auf Pixabay)Transparenzhinweis: Wir kennzeichnen redaktionelle Artikel und Affiliatelinks mit denen wir Geld verdienen.