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Wer nicht gerade eine Bestandsimmobilie mit einem Keller erwirbt, steht bei einem Neubau definitiv vor der Frage, ob er einen Keller einplanen soll oder nicht. Doch neben den nicht unerheblichen Kosten für einen Keller scheitert ein solches Vorhaben oft auch an den baulichen Gegebenheiten. Denn nicht überall kann man einen Keller realisieren. Wozu sich also mit Boden- oder Grundwasserproblemen oder Kosten von mehreren Zehntausend Euro herumärgern, wenn man auch für deutlich weniger Geld passable Lagermöglichkeiten einplanen kann.
Der Spitzboden – Lagermöglichkeit im Haus
Ähnlich einem Keller bietet ein Spitzboden oder Speicher eine Möglichkeit innerhalb des Hauses für Lagerfläche zu sorgen. Wer nicht gerade ein Haus mit Flachdach baut, sollte unter dem Dach immer Platz finden. Je nach Verwendungszweck als Lager genügt es, unter dem abgedichteten Dach (Ziegel, Dachbahn) einfach einen Bretterboden auszulegen, z.B. mit unbehandelten Rauhspundbrettern. In einem solchen nicht isolierten Lager bleibt zwar alles trocken, aber man sollte nichts lagern, was im Winter keinem Frost oder im Sommer keiner großen Hitze ausgesetzt werden darf. Temperaturschwankungen von -20° bis + 50° sind in einem nicht isolierten Speicher keine Seltenheit. Man ist hier aber bereits mit wenigen hundert Euro dabei. Denn außer dem groben Bodenbelag braucht man erst einmal nichts zu investieren.
Etwas aufwändiger und teurer wird es, wenn der Spitzboden wärmegedämmt und ausgebaut werden soll. Die einfachste Variante sieht nur eine Wärmedämmung vor. Meistens durch eine Sparrendämmung mit Glas- oder Steinwolle und einer Dampfsperrfolie durchgeführt. Wer es noch komfortabler will, um den so gewonnen Raum eventuell auch als zusätzlichen Wohnraum zu nutzen, der verkleidet das Ganze noch mit entsprechenden Trockenbaumassnahmen.
Dadurch gewinnt der Raum zwar an Wohnlichkeit, aber bei einem durchschnittlichen Spitzboden mit einer Grundfläche von 10-15 m² kommen schnell Kosten von 5.000 – 10.000 Euro zusammen, wenn man Wärmedämmung, Bodenbelags und Malerarbeiten mit einkalkuliert. Von der Elektrik und einer Alternative zur Bodeneinschubtreppe ganz zu schweigen. Dafür gewinnt man aber auch zusätzlichen Wohnraum. Man sollte nur beachten, dass ein solcher Ausbau als Wohnraum in der Regel genehmigungspflichtig ist.
Das Gartenhaus – Vielfältige Formen im Garten
Deutlich günstiger kann es dagegen mit einem Gartenhaus werden. Dafür benötigt man natürlich den passenden Platz im Garten. Aber wenn dieser vorhanden ist und man nicht gerade aus dem Gartenhaus ein Gästehaus machen möchte, dann kommt man in der Regel mit Investitionen von 1.000 – 5.000 Euro aus. Je nach Wandstärke und Boden- bzw. Dachaufbau sind solche Gartenhäuser schon recht gut gegen Witterungseinflüsse gewappnet. Wer jedoch im Gartenhaus wertvolle Dinge lagern möchte, die weder Frost noch Hitze ausgesetzt werden sollen, der wird auch bei einem Gartenhaus nicht um eine zusätzliche Wärmedämmung herumkommen. Gegen Feuchtigkeit sind die meisten Häuser bestens vorbereitet.
Aber auch bei einen Gartenhaus gibt es ein paar rechtliche Dinge zu beachten: Denn je nach Landesbauordnung sind größere Gartenhäuser ab einem Rauminhalt von über 30 m³ ebenfalls genehmigungspflichtig. Je nach Größe des Gartenhauses kann man mit Bausätzen arbeiten, die man auch in bereits fertig gestalteten Gärten jederzeit aufbauen kann. Denn man muss bedenken, dass man nicht immer freien Zugang zum Garten hat, schon gar nicht für schweres Gerät für den Transport.
Seecontainer – Alternative Lagermöglichkeiten aus Stahl
Wer es etwas rustikaler möchte, dem bietet sich ein Seecontainer als zusätzliche Lagerfläche an. Solch ein Container wirkt natürlich auf den ersten Blick etwas sonderbar im Garten. Aber je nach gewähltem Standort kann man einen Container aus Metall auch gut hinter einer Hecke oder Bäumen verstecken. Und mit dem richtigen Anstrich kommt gleich Farbe ins Spielt. Solche Seecontainer kann man heutzutage gebraucht kaufen oder mieten. Dafür gibt es spezielle Anbieter wie Containerbasis.de, bei denen man passende Exemplare wie z.B. einen 20 Fuß Container bekommt.
Die Container, die man sonst nur aus der Frachtwelt kennt, haben den Vorteil, dass sie absolut wetterfest sind. Damit eignen sie sich generell für die Lagerung jeglicher Güter, die trocken gelagert werden müssen. Das Temperaturproblem hat man bei einen unisolierten Seecontainer natürlich auch. Dafür sind sie nahezu unkaputtbar – und einbruchsicher!
Container gibt es in der regel als 20 oder 40 Fuß-Version. Ein 20 Fuß Container ist 6,058 Meter lang, 2,438 Meter breit und 2,591 Meter hoch, die 40 Fuß-Version ist mit knapp über 12 Metern doppelt so lang. Die übrigen Maße sind identisch. Preislich sind Container durchaus eine Alternative, denn sie liegen gebraucht je nach Größe zwischen 800 Euro für einen Standardcontainer bis zu 6.000 Euro für eine Thermovariante. Selbstverständlich sollte man hier auch die Transportkosten berücksichtigen. Diese können je nach Liefergebiet einen beträchtlichen Teil ausmachen.
Der Schuppen – Als Anbau oder Einzelgebäude
Zum Schluss noch eine vierte Variante: Der Schuppen. Baulich liegt er sehr nahe am Gartenhaus. Auch einen Schuppen kann man fertig als Bausatz kaufen. Entweder aus Holz oder Metall, je nach Einsatzzweck. Wer nur die Gartenwerkzeuge trocken lagern möchte, dem genügt vermutlich die kleine „Metallbox“ völlig. Wer jedoch seine Werkstatt unterbringen möchte, für den bietet sich eine größere Variante an. Meistens werden solche „Werkstatt-Schuppen“ direkt an einen Carport angebaut. Das hat den Vorteil, dass man sehr flexibel bzgl. des Raumangebots ist.
Zudem kann man mit etwas handwerklichem Geschick bereits für recht wenig Geld einen Schuppen in einen Carport bauen. Denn eigentlich braucht man nur 4 Wände und eine Tür – das Dach gibt es ja bereits vom Carport. Je nach Größe eines Einzelschuppens oder nach Ausbauvariante einer Individuallösung erhält man einen Schuppen bereits ab wenigen hundert Euro. Wer auch hier eine isolierte Version mit festem Boden und weiterem Komfort möchte, der wird preislich eher im Rahmen eines größeren Gartenhauses landen.
Fazit:
Wer keine 25.000 Euro für einen Keller ausgeben möchte oder wer aus baulichen Gründen gar keine Möglichkeit für einen Keller hat, dem bieten sich durchaus praktikable und preiswertere Alternativen. Entweder im Haus unterm Dach oder eben im Freien. Draußen hängt das Ganze natürlich von der Größe des Grundstücks ab. Wer nur eine handtuchgroße Fläche sein Eigen nennen darf, der wird sich mit einem 40 Fuß Container schwer tun. Aber Platz findet sich in der kleinsten Hütte und damit erweitern sich die Lagermöglichkeiten!
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