Brandschaden sanieren: Wer macht’s, was muss typischerweise getan werden, und wer bezahlt’s?

Brandschaden sanieren - Feuerwehrmann auf Balkon vor Wohnung

Bei einem Wohnungsbrand ist schnelles Handeln oberstes Gebot. Es ist wichtig, Menschen und Haustiere schnellstens in Sicherheit zu bringen. Natürlich muss auch die Feuerwehr gerufen werden, eventuell werden auch schon selbst Maßnahmen zur Brandlöschung ergriffen. Die Gründe für einen Wohnungsbrand sind vielfältig. Am häufigsten liegt die Ursache bei veralteten Leitungen oder defekten Elektrogeräten (haz.de). Aber auch durch Kerzen entstandene Brände in der Weihnachtszeit sind keine Seltenheit.

In der Regel wird das Ausmaß des Schadens erst dann ersichtlich, wenn die Polizei die Wohnung wieder freigibt. Nicht nur der Brand an sich, sondern auch der durch das Löschwasser entstandene Wasserschaden können verheerende Folgen haben. Ein weiteres Problem stellt der giftige Rauch dar, der sich bei einem Brandfall bildet. Doch was muss und kann man nach einem Wohnungsbrand tun?

Brandschaden sanieren: Diese Schritte muss man nach einem Wohnungsbrand unternehmen

Die Hausratversicherung muss über den Brandfall in Kenntnis gesetzt werden. Sie übernimmt die Kosten für Schäden, die an Wertsachen, Möbeln oder anderen Haushaltsgegenständen entstanden sind. Der Schaden sollte durch die Bewohner auf jeden Fall bis ins kleinste Detail dokumentiert werden, um den Schadensumfang möglichst genau zu erfassen. Dies erleichtert zudem die Berechnung der Schadensleistung durch die Versicherung.

Wenn Schäden am Gebäude selbst oder am Garten entsteht, haftet die Gebäudeversicherung. Es ist Sache des Hauseigentümers, sich um eine Gebäudeversicherung zu kümmern. Sowohl bei der Hausrat- als auch bei der Gebäudeversicherung ist es ratsam, in vollem Umfang versichert zu sein. Nur dann wird der Schaden in voller Höhe erstattet. Deshalb lohnt es sich, regelmäßig eine neue Inventarliste anlegen. Wem dies zu aufwendig erscheint, kann eine Videoaufnahme der Wohnung machen oder den Wert des Hausrates ganz einfach schätzen. In der Regel gilt die Faustformel „650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche“.

Sobald man die Wohnung wieder betreten darf, sollte man sämtliche Zimmer gut lüften. Dies ist wichtig, um den Geruch des Rauches zu neutralisieren. Wenn möglich, sollten einsturzgefährdete Bereiche der Wohnung oder des Hauses abgesperrt werden, um Unfällen vorzubeugen. Anschließend sollte ein Profi den Brandschaden sanieren. Wer sich selbst nicht zutraut, die Expertise und Qualität von entsprechenden Handwerkern einzuschätzen, der kann auch auf spezialisierte Anbieter wie die Deutsche Schadenshilfe zurückgreifen, die Firmen zur Brandschadensanierung vermitteln (W).

Welche Aufgaben übernimmt der Brandschadensanierer?

Zu den ersten Aufgaben des Brandschadensanierers gehört das Entfernen von Ruß. Je nach Material fällt das Ergebnis anders aus. So sind verputzte Wände und Beton verhältnismäßig leicht zu reinigen, Probleme hingegen treten bei Marmor oder Holz auf. Rußpartikel können sich in Kunststoff einbrennen. Ist dies der Fall, müssen Türen oder Fensterrahmen durch neue ersetzt werden.

Auch für die Reinigung von Elektrogeräten ist der Brandsanierer verantwortlich, da die Verbrennung von PVC schädliche Gase erzeugen kann. Unumgänglich ist das Erstellen eines Sanierungskonzepts. Die Experten achten dabei auf die Versicherungskonformität der Aufgaben. Viele Brandsanierungsunternehmen trennen die Aufgaben in der Wohnung und am Gebäude selbst, da dies den Arbeitsablauf erheblich erleichtert.

Denn: Wenn unterschiedliche Versicherungen bzw. Versicherer leisten müssen, also einmal die Hausratversicherung, und einmal die Wohngebäudeversicherung, dann ist es hilfreich, die Sanierungsarbeiten in zwei Projekte aufzutrennen, zumindest abrechnungstechnisch. Die Sanierer wissen das aber, und richten sich im besten Falle auch darauf ein.

Brandschaden sanieren – Wer zahlt bei einem Wohnungs- oder Hausbrand?

Nach einem Brandfall kommen zunächst viele Fragen auf die Betroffenen zu. Die erste Frage gilt der Brandursache. Wird ein Brand durch fahrlässiges Verhalten oder gar Vorsatz vermutet, übernimmt die Versicherung die Kosten für die Sanierung nicht. Wer also munter Kerzen flackern lässt oder eine alte Elektroinstallation nicht rechtzeitig erneuert, bleibt auf den Kosten sitzen. Es kann auch dazu kommen, dass die Versicherung nur einen Teil des Schadens übernimmt und der Rest aus eigener Tasche bezahlt werden muss. 

In Zusammenhang mit einer Brandsanierung stellt sich auch die Frage nach den Kosten für die Rußentfernung und die durch das Löschwasser entstandenen Schäden. Meist wird ein Sachverständiger für Gebäude- oder Hausratschäden von der Versicherung beauftragt, den Schaden zu dokumentieren und auf die Brandursache hinzuweisen. Es kann auch sein, dass das Gebäude für eine bestimmte Zeit unbewohnbar ist und die Bewohner in passenden Unterkünften untergebracht werden müssen.

Was kann man tun, um einem Brandfall vorzubeugen?

In allen deutschen Bundesländern herrscht eine Rauchwarnmelderpflicht. Leider wird diese jedoch nicht immer eingehalten. Die Batterien in Rauchmeldern sollten regelmäßig geprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden. Darüber hinaus ist es wichtig, defekte Elektrogeräte rechtzeitig zu reparieren oder zu ersetzen. Der Einsatz mehrerer Elektrogeräte über Mehrfachsteckdosen führt zu einer Überforderung der Steckdosenleiste, was schlimmstenfalls einen Brand nach sich ziehen kann.

Daher sollte man einen Elektriker zurate ziehen und, wenn möglich, die Elektroinstallation erweitern. Im Idealfall sollte man den Umgang mit einem Feuerlöscher erlernen und eine Feuerlöschdecke zur Hand haben. Das folgende Video gibt wertvolle Tipps für die Prävention und den Umgang mit Bränden.

Video - Brandschaden sanieren
(Bildrechte: Bild von Jenkyll auf Pixabay)

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