Zu meinem großen Entsetzen hat sich im letzten Jahr der gefürchtete Buchsbaumpilz (Cylindrocladium buxicola) in meinen Bauerngarten eingeschlichen. Leider habe ich erst im Spätherbst realisiert, dass es sich tatsächlich um diese Pilzerkrankung handelt. Erst dachte ich noch, die befallenen Buchsbäume wären während der großen Hitze vertrocknet oder würden einfach ungünstig stehen und hätten zu wenig Licht abbekommen. Nach eingehenden Internetrecherchen musste ich jedoch schweren Herzens einsehen, dass es sich eben doch um einen Befall mit dem Buchsbaumpilz handelt.
Nun hieß es nicht lange fackeln und rigoros handeln. Als erstes habe ich alle auch nur ansatzweise befallenen Pflanzen ausgebuddelt und zusammen mit den herab gefallenen infizierten Blättern und der umgebenden Erde über den Restmüll entsorgt. Prophylaktisch habe ich dann alle verbliebenen Buchse – und das sind in meinem Bauerngarten noch jede Menge – mit einem Spritzmittel gegen Pilz- und Rosterkrankungen behandelt. Über den Winter konnte ich dann erst einmal nichts machen und bin nun gespannt auf das Frühjahr.
Kampflos werde ich dem Buchsbaumpilz das Feld auf jeden Fall nicht überlassen, denn er würde die Vermehrungsarbeit von Jahren und ein kleines Vermögen an Pflanzen zu Nichte machen.
Buchsbaumpilz – Zwischen Bangen und Hoffen
Meine Strategie für dieses Jahr wird es sein, die Buchse genau im Auge zu behalten und auftretenden Befall durch radikalen Rückschnitt einzudämmen. Alle Schnittwerkzeuge habe ich bereits abgekocht (ab 40 Grad stirbt der Pilz ab) und werde dies nach jedem Korrekturschnitt wiederholen. Zudem plane ich alle 3-4 Wochen und nach jedem Schnitt das Ausbringen von Spritzmittel zur Behandlung und Vorbeugung. Im Gartencenter gab man mir den Tipp, jedesmal ein anderes Spritzmittel zu verwenden (anderer Wirkstoff), um keine Resistenz bei dem Pilz hervorzurufen.
Um dem Problem wirklich Herr zu werden, soll man diese Vorgehensweise mindestens 4 Jahre lang durchhalten (solange überleben Pilzsporen im Boden) und kann dann vorsichtig optimistisch sein, den Pilz eingedämmt zu haben. Richtig los wird man ihn aber wohl nicht und muss somit fortan regelmäßig spritzen. Ich habe auch gelesen, dass bestimmte Buchsbaumarten widerstandsfähiger gegen Cylindrocladium buxicola sind, wie z.B. Buxus sempervirens „Arborescens“, „Elegantissima“ sowie kleinblättrige Sorten wie „Herrenhausen“ und „Faulkner“.
Wenn alles nichts nützen sollte, muss ich mir eine Alternative überlegen. Für Hecken käme Eibe in Frage und aus Heckenkirsche sollen sich ganz gut Kugeln formen lassen. Die Zeit wird es mit sich bringen und vielleicht findet man ja doch noch ein Mittel, um dem Pilz endgültig den Gar aus zu machen und somit den Buchsbaum als schöne Struktur- und Formpflanze zu erhalten.