Home sweet home: Wenn man mit viel finanziellem und kräftezehrendem Aufwand ein Haus gebaut hat, möchte man es möglichst auch bis ins hohe Alter nutzen. Wenn durch eine Erkrankung oder körperliche Einschränkung das Treppensteigen zunehmend zum Problem wird, stellt der Einbau eines Treppenlifts sicher, dass man weiterhin zu Hause wohnen bleiben kann.
Doch ist es eigentlich überhaupt in jedem Haus möglich, einen Treppenlift einzubauen? Welche baulichen Voraussetzungen muss man beachten? In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Treppenlift.
Wie funktioniert ein Treppenlift?
Ein Treppenlift funktioniert mit einem Schienensystem: Dieses wird an der Wand oder am Geländer angebracht. An der Schiene ist ein motorisierter Stuhl oder eine Plattform befestigt, der entlang der Schiene nach unten und oben fahren kann.
Die Hersteller von Treppenliften müssen sich an strenge europäische Richtlinien halten. Sicherheitssysteme wie Reservebatterien oder Sensoren müssen im Lift verbaut sein, die beispielsweise Unfälle beim Einklemmen eines Gegenstandes im Schienensystem verhindern.
Es gibt verschiedene Modelle von Treppenliften, die sich für verschiedenen Situationen eignen. So ist ein Plattformlift beispielsweise für Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, angeraten. Am besten ist es, sich vor der Entscheidung für ein Modell, von Lift-Experten (W ) beraten zu lassen.
Welche baulichen Voraussetzungen sind zu beachten?
Aus technischer Sicht kann in den allermeisten Wohnungen oder Häusern ein Treppenlift eingebaut werden. Vorab ist allerdings zu klären, ob alle rechtlichen Bauvorschriften im jeweiligen Bundesland eingehalten werden können. Vor allem bei Außenliften spielt diese Abklärung eine wichtige Rolle.
Im Folgenden gehen wir auf die einzelnen baulichen Voraussetzungen für einen Treppenlift ein.
Die Form der Treppe
Gerade, kurvig oder eine ganz andere Form: Für den Einbau eines Treppenlifts spielt die Form der Treppe keine Rolle. Das Schienensystem kann an fast jeder Treppenart verbaut werden, weil die Schienen individuell an die baulichen Gegebenheiten angepasst werden. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, wo kein Treppenlift verbaut werden kann. Ist dies im Innenraum der Fall, können aber vielleicht im Außenbereich Alternativen gefunden werden.
Die Form der Treppe spielt also in baulicher Hinsicht keine große Rolle, wohl aber in finanzieller. Während die Montage eines Treppenlifts bei einer geraden Treppe relativ unkompliziert und damit kostengünstig ist, entsteht bei kurvigen Treppen mehr Aufwand – der natürlich bezahlt werden muss.
Die Breite der Treppe
Was die Breite der Treppe angeht, muss man beim Einbau eines Treppenlifts schon etwas genauer hinschauen. In den Landesbauordnungen und in den technischen Baubestimmungen gibt es dazu nämlich genaue Regelungen. Vor allem in einem Mehrfamilienhaus müssen die Vorschriften zur Treppenbreite zwingend eingehalten werden. Die Bauaufsicht schreibt in Mehrfamilienhäusern die nutzbare Mindestlaufbreite auf Treppen mit 80 bis 100 Zentimeter vor.
Durch einen Treppenlift darf die nutzbare Mindestlaufbreite nicht eingeschränkt werden. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass die Sitzfläche oder die Plattform klappbar sind: Damit wird der Laufweg auf der Treppe in der Regel so weit vergrößert, dass es den Vorschriften entspricht. In zusammengeklapptem Zustand nehmen die Lifte nämlich nicht mehr als 30 bis 35 Zentimeter Platz auf der Treppenbreite ein.
Das Material der Treppe und der Wand
Ob aus Marmor, Holz, Beton oder Ziegel: Für den Einbau eines Treppenlifts spielt es keine Rolle, aus welchem Material die Treppe bzw. die Wand besteht. Heutzutage stehen glücklicherweise Bohrtechniken und Befestigungsmöglichkeiten zur Verfügung, dies es ermöglichen, eine Treppenliftanlage auf jeder Art von Material zu montieren.
Wichtig ist nur darauf zu achten, dass ein geschulter Monteur den Einbau vornimmt und vor dem Einbau prüft, ob das Material für das ausgewählte Treppenliftmodell belastbar genug ist.
Die Anzahl der Stockwerke
Bei der Anzahl der Stockwerke ist zu beachten, dass ein Treppenlift über bis zu sieben Etagen montiert werden kann. Die Länge der Schiene wird entsprechend der gewünschten Anzahl von Stockwerken angeglichen. Dabei gilt: Je länger die Schiene, desto teurer ist der Treppenlift.
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