Bevor der Garten in den wohlverdienten Winterschlaf fallen kann, müssen noch einige Arbeiten erledigt werden, damit er die frostige Zeit unbeschadet überstehen kann. Das bedeutet vor allem, dass die Pflanzen im Garten für die Überwinterung vorbereitet werden müssen. Aber auch die Gartenperipherie muss zum Teil vor den eisigen Temperaturen und der zerstörerischen Kraft des Frostes geschützt werden.
Der Herbst – die Zeit für die letzten Gartenarbeiten
Wenn es ab Oktober langsam kalt wird, können Bäume und Büsche zurück geschnitten werden, damit die Pflanzen im kommenden Frühjahr wieder frisch austreiben können. Andere Pflanzen hingegen vertragen einen Rückschnitt im Herbst nur schlecht und dürfen oder sollten erst im Frühjahr entsprechend zurück geschnitten werden. Hier helfen sowohl Fachbücher, als auch das Internet bei der Recherche zu den jeweils im Garten vorhandenen Pflanzen. Wer sich unsicher ist, wie die Pflanzen zu beschneiden sind, sollte sich entweder Hilfe von einem kompetenten Fachmann holen oder sich an der entsprechenden Fachlektüre orientieren.
Grob gesagt sollten jedoch die meisten Pflanzen immer knapp hinter einem Trieb entfernt werden und größere Schnittflächen entsprechend versiegelt oder anderweitig geschützt werden, um Pilzbefall oder andere Krankheiten zu vermeiden. Bei Obstbäumen besteht nun noch die Möglichkeit, die Stämme weiß zu streichen, um die Rinde vor dem Kahlfrost zu schützen.
Manche Blumenzwiebeln müssen nun ausgegraben werden, da diese Frost und Winter nicht unbeschadet in der Erde überstehen würden. Dazu gehören zum Beispiel Dahlien. Die Knollen sollten im Winter kühl aber frostfrei gelagert werden. Am besten legt man sie dafür in eine Kiste mit trockenem Sand. Im Frühjahr, wenn der erste Bodenfrost vorüber ist, können sie dann wieder eingegraben werden. Andere Blumenzwiebeln, die nämlich von Frühjahrsblühern wie Tulpen, Krokussen und Narzissen müssen jetzt spätestens in die Erde gesetzt werden, damit sie noch genug Zeit zum Anwachsen haben. Nur dann können sie rechtzeitig ab März/ April mit leuchten Farben den Frühling einläuten.
Garten im Winter – Laub und Pflanzen
Laub dient als natürlicher Bodenmulch und als Lebensraum für kleine und mittlere Tiere wie Igel, Mäuse oder Kaninchen. Auf dem Rasen sollte das Laub entfernt, aber auf Beeten und unter Bäumen liegen gelassen werden. Absichtlich angehäufte Laubhaufen bilden ein sicheres Winterquartier für Igel. Dachrinnen sollten jetzt, wenn die Bäume kahl sind, von Laub befreit werden, damit diese nicht verstopfen und zu Wasserschäden an der Hausfassade führen.
Weil Balkonkästen und Kübel oft Pflanzen enthalten, die aus wärmeren Gefilden stammen und somit nicht winterhart sind, sollten diese mit einem Winterschutz aus Noppenfolie oder Jutesäcken frostfest gemacht werden. Einfacher ist es allerdings alle Pflanzen in einem kühlen Raum wie dem Keller oder der Garage zu überwintern. Die Gefahr von Frostschäden ist hier deutlich geringer. Um die im Garten verbleibenden Kübel vor Bodenfrost zu schützen, kann man diese auf Styroporplatten stellen.
Rasen- und Bodenpflege
Bevor sich Schnee und Eis auf dem Rasen breit machen, sollte man diese Grünfläche noch einmal gründlich mähen. Nicht zu kurz mähen aber vor allem nicht zu lang lassen, denn sonst brechen die gefrorenen Rasenpflanzen beim Betreten im Winter ab und nehmen schaden. Damit der Rasen „atmen“ kann, sollte man ihn mit einem Vertikutierer von allzu dichtem Wurzelwerk befreien. Dies kostet nicht viel Zeit, kann sich aber im Frühjahr günstig auf das Wachstum und die Qualität des Rasens auswirken.
Alle nur einjährig blühenden Pflanzen können im Herbst aus den vorhandenen Beeten entfernt werden. Hierbei sollte man vor allem darauf achten die Pflanzen großflächig auszugraben, um keine Wurzelreste im Boden zu behalten. Der Boden selber muss in diesen Fällen im Herbst nicht separat behandelt werden, da dieser vor der Neupflanzung im Frühjahr in der Regel aufbereitet wird.
Bei Beeten mit mehrjährig blühenden Pflanzen hingegen sollten diese soweit wie möglich zurückgeschnitten und gegen den schlimmsten Frost geschützt werden. Hier hat sich eine dicke Schicht Rindenmulch bewährt, welcher rund um die Stauden auf das Beet aufgebracht wird. Dies verhindert eine zu starke Durchfrostung des Bodens. Gerade bei Stauden-Beeten sollte man im Herbst die Erde jedoch grob auflockern, bevor man die Pflanzen für den Winter abdeckt.
Was muss noch geschützt werden?
Gartenmöbel aus Holz sollten in einem Schuppen regendicht untergebracht werden, um das Holz zu schonen. Ist das nicht möglich, gibt es Planen zum Abdeckend des Außenmobiliars. Unbepflanzte Blumenkübel sollten geleert oder aber umgegraben werden, damit diese im Winter nicht ungepflegt aussehen. Bottiche mit Wasser, die als Mini-Teiche benutzt wurden, sollten geleert werden, da sie sonst durch den Frost bersten könnten. Fließendes Wasser sollte im Garten für das Winterhalbjahr abgestellt werden. Wasseruhren sollten entweder abmontiert oder aber besonders gut geschützt werden. Wasserschläuche sollten geleert und frostfrei gelagert werden, damit sie nicht porös werden.
Alles was für den Garten im Winter nicht gebraucht wird wie Gießkannen, Blumentöpfe, Kräuterampeln, nicht winterfeste Dekoration oder das Gartenwerkzeug, sollten gereinigt und anschließend geschützt untergestellt werden. Sind diese Wintervorbereitungsarbeiten abgeschlossen, kann der Garten in seinen winterlichen Dornröschenschlaf versinken und der Hobbygärtner darf entspannt vom kommenden Gartenjahr träumen.
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