… und wie ich zu guter Letzt ganz „beschwingt“ am Esstisch Platz nehme. So in etwa könnte die Überschrift für meine Esszimmerstuhl-Odyssee lauten. Alles begann damit, dass die alten Esszimmerstühle deutlich in die Jahre gekommen waren und auch nicht mehr so wirklich zu unserem Massivholztisch passten– etwas Neues musste her. Und da das Esszimmer immer schon ein Platz der Zusammenkunft und des Wohlfühlens war, sollten auch die neuen Sitzmöbel diesen Grundsätzen entsprechen. Allerdings gestaltete sich die Suche alles andere als leicht – denn das Angebot ist riesig.
Wer die Wahl hat, hat die Qual – auch bei Esszimmer-Stühlen
Zunächst stellte sich grundsätzlich einmal die Frage nach den verwendeten Materialien. Wichtig war mir, dass das Design zeitlos wirken und die Stühle wirklich bequem sein sollten. Das Naturmaterial Holz begeistert mich seit jeher. Und ich war erstaunt, was sich hier in den letzten Jahren auf dem Möbelmarkt getan hat. Wer auch nur im Ansatz der Meinung ist, dass Holzstühle „altbacken“ wirken, muss nur kurz die Suchmaschine bemühen und einen Blick ins Internet werfen. Allerdings kann ich mich auch für ein Gestell aus Metall begeistern.
Von der Optik wirkt Metall zwar „kühler“ als Holz, doch was die Haptik betrifft – wer greift bei seinen Esszimmer-Stühlen schon ans Stuhlgestell? Die Arme ruhen ja auf den gepolsterten Armlehnen. Und so ein verchromtes und hochglanzpoliertes Metallgestell in Verbindung mit einem schönen Leder, das hat schon was. Und als ich mich dann näher mit dem Thema beschäftigte, stieß ich plötzlich wie selbstverständlich auf den „Freischwinger“. Bislang gehörten für mich zu einem Stuhl ja stets vier Beine. Hmm… der Freischwinger sah wirklich gut aus, aber konnte das funktionieren – „erträgt“ einen das Material Tag für Tag über viele Jahre? Da musste ich mich zunächst einmal schlaumachen.
Die Erfolgsgeschichte des Freischwingers – reicht weit zurück
Ich war zunächst erstaunt, dass die Erfolgsgeschichte des Freischwingers bis in die 20er Jahre zurückreicht. Mart Stam, einer der bedeutendsten Architekten der Moderne und Pionier des modernen Möbeldesigns hatte zuvor schon mit Stahlrohr experimentiert. Und auf der Werkbund-Ausstellung „Die Wohnung“ stellte er in der Weißenhof-Siedlung in Stuttgart im Jahr 1927 den ersten „Freischwinger“ vor. Dieser wusste mit seiner klaren, kubistischen Formensprache zu überzeugen, federte aber noch nicht.
Es war der Architekt und Designer, Ludwig Mies van der Rohe, der die Idee von Stam aufgriff und sich die Eigenschaften von kalt gebogenem Stahlrohr zunutze machte – der erste „federnde“ Freischwinger war geboren. Und sein Siegeszug war ab da nicht mehr aufzuhalten. Durch die fehlenden Hinterbeine schien der Freischwinger geradezu im Raum zu schweben und vermittelte den Bewohnern eine unbeschwerte Leichtigkeit. Und nahm eine Person nun auf dem Freischwinger Platz, trug der Effekt des leichten Nachfederns zu einem Höchstmaß an Bequemlichkeit bei. Es war nur logische Konsequenz, dass der bekannte Möbelhersteller Thonet mit seiner Produktion maßgeblich zum Erfolg der Freischwinger beitrug.
Denn das Unternehmen schaffte es schließlich sogar, Holz zu biegen und sorgte im Jahre 1932 mit dem voluminös gepolsterten Freischwinger-Sessel S 411 für Aufsehen.
Der Freischwinger heute – ein absoluter Eyecatcher
Wie vielfältig sich so ein Freischwinger präsentieren und zum absoluten Hingucker am Esstisch werden kann, konnte ich bei meinem Ausflug im Internet entdecken. Unter anderem stieß ich auf die Website von Livingo (W ). Hier gefiel mir, dass das Möbelportal nicht nur auf einen Hersteller setzt, sondern viele Marken in sich vereint. Wer es klassisch bevorzugt, wählt die markante U-Form des Untergestells und dazu Polster aus Stoff, Kunstleder oder Leder. Der Bezug aus z. B. antikem braunen Leder verströmt im Esszimmer eine Vintage-Atmosphäre, die sich mit Accessoires wie nostalgischen Reklameschildern aus Blech noch verstärken lässt. Wer es hingegen sehr modern schätzt, könnte an „Twizy“ Gefallen finden.
Der Hersteller bricht mit der kubischen Form und lässt Rücken, Sitz und Sockel zu einem geschwungenen „S“ verschmelzen. Eine hufeisenförmige Grundplatte sorgt für den sicheren Stand. Ich habe mich dann doch für die etwas klassischere Variante und den Kubus entschieden. Allerdings sind Sitz und Rücken nicht aus einem Guss, sondern abgesetzt. Die Verbindung findet über die Armlehnen statt, die sich beim DELUXE seitlich vom Sitz bis ganz nach oben zur Rückenlehne hochziehen. Das sieht nicht nur klasse aus, man kann sich so in Vorfreude auf das leckere Essen ganz entspannt und bequem zurücklehnen. Bleibt nur noch die Frage: Für welche Stühle für das Esszimmer entscheiden wir uns letzten Endes 😉 Da werden wir uns aber erst nach weihnachten intensiv mit auseinandersetzen.
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