Inhaltsverzeichnis
Der Wohnungsmarkt wie der Immobilienmarkt insgesamt sind so heiß umkämpft wie nie zuvor. Für Profis mag darin ein gewisser Reiz zu erkennen sein, doch wer privat eine Immobilie mieten oder vermieten, kaufen oder verkaufen möchte, begibt sich auf ein gefährliches Terrain. Und da es in den meisten Fällen um durchaus nennenswerte Geldbeträge geht, braucht es bei jedem Immobiliengeschäft größtmögliches gegenseitiges Vertrauen. Leider ist es nach wie vor nicht möglich, in die Köpfe von potenziellen Mietern oder Käufern, Eigentümern und Wohnungsverwaltern zu schauen. Bei beteiligten Maklern gibt es allerdings einige Anhaltspunkte, die Seriosität erkennen lassen.
1. Berufsqualifikation und Zertifizierungen sind nachweisbar.
Jeder Immobilienmakler kann mindestens eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann vorweisen. Meistens findet man auf der Immobilienmakler Homepage (W ) außerdem Angaben zu einem Studium in Fachrichtungen wie Jura oder BWL. Die Zertifizierung nach DIN EN 15733 gilt für die Dienstleistung von Immobilienmaklern nach allgemeinen europäischen Qualitätsstandards. Eine Mitgliedschaft im Verband Deutscher Immobilienmakler (IVD) ist keine Vorschrift, aber ebenfalls ein Qualitätsmerkmal.
2. Fortbildungen und Weiterqualifizierungen sind belegbar.
Eine gesetzliche Vorschrift gibt es nicht, sich als Makler immer auf dem aktuellen Stand zu halten. Dies ist aber Voraussetzung für eine umfassende, fundierte und zeitaktuelle Beratung. Seriöse Makler können im Büro wie auch auf ihrer Webseite entsprechende Zertifikate beziehungsweise Fortbildungssiegel vorweisen.
3. Die Referenzen sind aussagekräftig.
Natürlich hat auch jeder seriöse Immobilienmakler mal ohne Referenzen angefangen. Im Laufe der Zeit sammelt sich dennoch ein vorzeigbares Portfolio an, in das mögliche Kunden oder Geschäftspartner gerne Einblick bekommen können.
4. Büroadresse und -öffnungszeiten sprechen für sich.
Das Büro eines seriösen Maklers befindet sich nie in einem baufälligen, zwielichtig wirkenden Gebäude, muss aber auch nicht im Prunkbau des Nobelviertels untergebracht sein. Ansprechendes, einladendes Mobiliar ist natürlich eine Selbstverständlichkeit. Ebenso selbstverständlich: Das Büro sollte zu üblichen Geschäftszeiten (etwa zwischen 09:00 und 18:00 Uhr) besetzt sein.
5. Die Webseite ist gut strukturiert und angenehm zu lesen.
Die Webseite eines Immobilienmaklers richtet sich in den meisten Fällen nicht an Fachleute aus der Immobilienbranche, sondern (auch) an private Interessenten. Als solcher muss man sich auf der Seite sofort zurechtfinden, alles andere steht nicht für Seriosität.
6. Beratungen erfolgen umfassend und ohne Zeitdruck.
Selbstverständlich ist es im Sinne eines Immobilienmaklers, Wohnungen oder Gebäude zu erfolgreich zu vermieten beziehungsweise zu verkaufen. Interessenten dürfen allerdings nicht den Eindruck gewinnen, dass es hier um Abschlüsse „mit der Brechstange“ geht. Verkäufer, Vermieter wie auch Interessenten müssen sich mit ihrem jeweiligen Anliegen gut aufgehoben fühlen.
7. Das Vorgehen ist professionell und trägt den aktuellen Gegebenheiten Rechnung.
Beratungsgespräche im Büro des Maklers sind auch heute noch eine Selbstverständlichkeit, eine Unterredung zwischen Tür und Angel an der Autobahnraststätte hingegen darf allenfalls informellen Charakter haben. Selbstverständlich werden hier keine finalen Unterschriften unter die Vertragsunterlagen gesetzt. In Ausnahmesituationen wie etwa während der Lockdowns in der Corona-Pandemie ist es selbstverständlich, dass ein seriöser Makler auch alternative Lösungen findet, etwa in Form von Beratungsgesprächen per Video-Konferenz.
Bloß nicht am falschen Ende sparen
Die oben genannte Liste beinhaltet keine wünschenswerten Utopien, sondern basiert auf dem Mindeststandard, den ein seriöser Immobilienmakler erfüllen muss. Zwar ist es aus Sicht des Gesetzgebers an einigen Stellen durchaus möglich, Abstriche von diesen Standards zu machen. Doch gerade, wenn man mit der Immobilienbranche nicht näher vertraut ist, sollte man schon im eigenen Interesse keine Kompromisse zulassen. Denn die Zusammenarbeit mit einem unseriösen Makler kostet auf jeden Fall sehr viele Nerven und in vielen Fällen sogar bares Geld.
(Bildrechte: Bild von Alexa auf Pixabay)Transparenzhinweis: Wir kennzeichnen redaktionelle Artikel und Affiliatelinks mit denen wir Geld verdienen.