„Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten“ – schon der indische Philosoph Rabindranath Thakur erkannte den positiven Effekt eines Gartens auf die Seele und das Gemüt. Gartenbesitzer wissen aber auch: Damit man sich im Garten wohlfühlt und an den Pflanzen erfreuen kann, ist viel Arbeit notwendig.
Doch auch hier sollten Sie – frei nach Thakur – weise handeln: Nehmen Sie sich Zeit und sorgen Sie für die nötige Sicherheit. Denn Unfälle bei der Gartenarbeit sind schneller passiert, als Sie denken.
In diesem Artikel haben wir die wichtigsten Tipps für sicheres Arbeiten im Garten zusammengestellt.
Welche Ursachen haben Unfälle im Garten?
Dass die Arbeit mit der Motorsäge lebensgefährlich sein kann, dürfte den meisten Menschen klar sein. Hier sollte es selbstverständlich sein, mit der richtigen Schutzkleidung zu arbeiten und strenge Vorsichtsmaßnahmen zu treffen – etwa nicht allein arbeiten.
Unterschätzt werden aber leider oft die Risiken bei einfacheren Arbeiten wie dem Rasenmähen: Mäht man versehentlich über herumliegendes Spielzeug aus Hartplastik oder Metall, können geschredderte Teile regelrechte Geschosse bilden, die – vor allem, wenn sie „ins Auge gehen“ – schlimme Verletzungen verursachen.
Mit einfachen Maßnahmen kann man solche Unfälle vermeiden. Wie das geht, zeigen wir im nächsten Abschnitt.
So schützen Sie sich vor einfach und effektiv vor Unfällen bei der Gartenarbeit
Damit der Garten für Sie – und vor allem für spielende Kinder – nicht zur Verletzungsfalle wird, sollten Sie sich möglicher Risiken in Ihrem Garten bewusst sein. Gehen Sie deshalb mit kritischem Blick durch den Garten und überlegen Sie bei Arbeiten, die anstehen, immer, was im „Worst Case“ passieren könnte.
Aber bitte nicht falsch verstehen: Es geht nicht darum, ständig Angst und Panik zu haben – sondern nur darum, mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Ist man sich nämlich der Gefahren bewusst, kann man diese meist mit einfachen Mitteln eindämmen. Hier sind unsere wirkungsvollsten Tipps.
Tragen Sie die richtige Kleidung
Dass es keine gute Idee ist, die Heckenrose ohne Lederhandschuhe zu schneiden, wird nach einem ersten Versuch schnell offensichtlich. Achten Sie aber auch bei anderen Arbeiten in Ihrem Garten darauf, die richtige Schutzkleidung zu tragen. Mähen Sie den Rasen immer nur mit festem Schuhwerk, mit dem Sie nicht ausrutschen können.
Für Arbeiten in kniender Position, etwa beim Bepflanzen des Gemüsebeets, schaffen Sie sich am besten eine gute Arbeitshose für Herren (W ) oder Damen mit Knieschützern an: Damit tun Sie Ihren Gelenken etwas Gutes und können die Gartenarbeit sicher und schmerzfrei genießen.
Grundsätzlich gilt: Die Arbeitskleidung für den Garten muss eng anliegend und dicht am Körper sitzen. Luftige oder lose Schnitte bergen immer das Risiko, dass der Stoff sich in einem Gerät verheddert.
Wie schon oben erwähnt, sollten Sie bei Arbeiten mit besonders gefährlichen Geräten – wie einer Motorsäge – ausschließlich mit professioneller Schutzkleidung arbeiten. Dazu gehören: Schnittschutzhosen und -jacken, Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen, spezielle Handschuhe sowie ein Helm und Schutzausrüstung für Ohren und Augen.
Führen Sie riskante Arbeiten nie allein aus
Ob Sie den Apfelbaum mit der Motorsäge stutzen oder die Elektrokabel im Garten reparieren müssen: Führen Sie Arbeiten, bei denen Lebensgefahr besteht, niemals allein aus. Ein Partner sollte entweder danebenstehen oder sich in Hörweite aufhalten. Denn falls ein Unfall passiert, kann der Partner sofort helfen oder einen Krankenwagen rufen.
Vorsicht ist auch geboten, wenn Sie auf Leitern steigen: Lassen Sie einen Partner die Leiter halten und damit zusätzlich absichern. Wenn Sie stürzen, kann er Erste Hilfe leisten und damit unter Umständen Ihr Leben retten.
Denn die Erfahrung zeigt: Die meisten tödlichen Stürze hätten vermieden werden können, wäre das Unfallopfer nicht allein gewesen und hätte früh genug Hilfe bekommen.
Halten Sie in Ihrem Garten Ordnung
Viele Unfälle, die im Garten passieren, sind Stolperunfälle. Zwar enden die meisten glücklicherweise nicht tödlich – manche aber doch mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus.
Ein effektiver Weg, diese Unfälle zu vermeiden, ist es, konsequent Ordnung im Garten zu halten. Denn herumliegende Werkzeuge, wie Schaufeln, Schläuche oder Kisten können zu Stolperfallen werden.
Räumen Sie deshalb nach getaner Arbeit alle Werkzeuge wieder auf. Ganz besonders gilt dies für scharfkantige Werkzeuge wie Heckenscheren.
Ergreifen Sie vor dem Rasenmähen Sicherheitsmaßnahmen
Das Mähen des Rasens gehört wohl zu den häufigsten Arbeiten, die der Gärtner zu erledigen hat. Wie schon oben erwähnt, sollten Sie dabei rutschfeste Schuhe und eng anliegende Kleidung tragen.
Suchen Sie den Rasen vor dem Mähen gut nach Steinen oder anderen Gegenständen ab, die von den Schneideblättern des Rasenmähers hochgeschleudert werden könnten.
Wichtig ist außerdem, dass Sie den Rasen nur dann mähen, wenn sich keine Haustiere oder kleine Kinder im Garten aufhalten. Müssen Sie die Arbeit für kurze Zeit unterbrechen, schalten Sie den Rasenmäher unbedingt immer aus.
Und bei einem Elektromäher gilt: Achten Sie besonders gut darauf, dass Sie nicht über das Kabel fahren!
Schneiden Sie Bäume und Hecken unter Vermeidung von Risiken
Wenn Sie eine Heckenschere benutzen, können Sie das Verletzungsrisiko vermeiden, indem Sie die Schere immer mit beiden Händen bedienen. Achten Sie darauf, dass Sie die Schere immer von Ihrem Körper weghalten und stets nach oben richten. Bei einer elektrischen Heckenschere sollten Sie zusätzlich das Kabel im Blick behalten.
Beim Heckenschneiden in höheren Bereichen des Gartens verursacht die Bequemlichkeit die meisten Unfälle: Weil so mancher Gartenbesitzer die Leiter nicht ständig umstellen möchte, beugt er sich unter Umständen zu weit zur Seite. Stürzt er dann mit der Heckenschere in der Hand von der Leiter, kann das zu fatalen Verletzungen führen.
Beugen Sie sich also beim Heckenschneiden bitte nicht zu weit zur Seite und stellen Sie die Leiter lieber öfter um. Noch sicherer ist natürlich ein Gerüst – das ist aber für die meisten Gartenbesitzer keine realistische Alternative.
Achten Sie besonders auf die Sicherheit von Kindern
Halten sich in Ihrem Garten regelmäßig Kinder auf? Dann sollten Sie Ihr grünes Reich unbedingt kindersicher machen. Besonders Gartenteiche oder Planschbecken können für Kinder zur tödlichen Falle werden: Fallen kleine Kinder mit dem Gesicht voran hinein, können sie schon in sehr flachem Wasser ertrinken. Sichern Sie Wasserflächen deshalb immer mit einer Abdeckung oder einem Gitter ab.
Auch giftige Pflanzen sind für Kinder gefährlich. Achten Sie deshalb darauf, welche Art von Pflanzen in ihrem Garten wachsen – der „Fingerhut“ zum Beispiel kann ein Kind töten, wenn es ein Blatt davon in den Mund steckt.
Selbstverständlich sollten Sie auch sämtliche Chemikalien wie Dünger oder Chlor für den Pool kindersicher verstauen. Prüfen Sie, ob es für den einen oder anderen Bereich auch ungiftige, ökologische Alternativen gibt. Denn auch für Erwachsene sind Gartenchemikalien nicht unbedenklich – und für die Umwelt schon gar nicht.
(Bildrechte: Bild von Bianca (Titelbild) und Manfred Antranias Zimmer (Hecke) auf Pixabay)Transparenzhinweis: Wir kennzeichnen redaktionelle Artikel und Affiliatelinks mit denen wir Geld verdienen.