Seit Jahren denken wir nun schon über die sinnvolle Nutzung unseres Gartenhauses nach. Man muss dazu wissen, dass die Hütte mit einem Sockelmaß von 4 x 4 Metern schon zu den größeren Exemplaren zählt. Platz kann man ja nie genug haben, dachten wir damals, besonders wenn kein Keller zur Verfügung steht.
Viel Platz ist relativ
Aber es besteht auch immer die Gefahr, dass man sich „zumüllt“ bei so viel Stauraum. So war es dann auch bei uns. Über die letzten Jahre wurde das Gartenhaus zusehends zum Endlager diverser Dinge, die man ja irgendwann noch einmal gebrauchen könnte. Da werden besonders Männer, die ja eigentlich für`s Jagen zuständig sind, zum kreativen Sammler. Bald wurde es immer schwieriger, die eigentlichen Utensilien, die so eine Gartenhütte beherbergen sollte, herauszufischen. Wo war noch mal der Vertikutierer? Das Holzhäuschen war also heillos überfüllt. Entlastung brachte schließlich der Schuppenanbau an unseren Carport. Dorthin wanderte die komplette Werkstatt nebst Werkzeug und so manchem Materialpaket. Und auf einmal hatten wir wieder eine Vorstellung von der eigentlichen Größe unseres Gartenhauses. Einmal mit dem Aufräumen begonnen, entrümpelten wir auch den Rest der Hütte und schnell wurde klar, dass das Platzangebot nur für Gartengerät viel zu groß ist. Wie könnte man also den neu geschaffenen Raum am besten nutzen?
Ideenfindung für die Atelierwerkstatt
Der erste Gedanke, wie wir das Gartenhaus zukünftig nutzen wollten, war der einer Sauna. Das hätte unseren Wellness-Garten mit Schwimmteich perfekt gemacht. Leider hätten wir dafür eine größere Menge Geld in die Hand nehmen müssen und das war vom Budget in absehbarer Zeit nicht machbar. Zur gleichen Zeit intensivierte ich meine Hobbyaktivitäten. Durch den Erwerb eines eigenen Brennofens konnte ich nun endlich nach Belieben meiner Töpferei frönen. Das brachte aber auch Platzproblem mit sich. Meine kleine Werkstattecke auf dem Dachboden, wurde immer beengter und so reifte die Idee, das Gartenhaus in eine Atelierwerkstatt umzubauen. Da ich mich schon länger mit dem Gedanken getragen hatte, Keramikkurse zu geben, rückte auch diese Möglichkeit mit dem Platzangebot im Gartenhaus in erreichbare Nähe.
Umsetzung
Für die überschaubaren Gartenutensilien und -werkzeuge musste ein neuer Platz gefunden werden, denn ich wollte keinen Häcksler und keine Motorsense in meiner Werkstatt stehen haben. Mit Hilfe eines Schleppdaches auf der einen Seite der Gartenhütte und einem geplanten kleinen Anbau auf der anderen Seite, konnten wir dieses Problem jedoch schnell lösen. Somit ist das Häuschen frei und kann platzmäßig verplant werden. Durch die Isolierung der Wände und des Daches mit Styroporplatten wird der Raum nur geringfügig kleiner. Wir müssen allerdings die Bodenplatten ebenfalls aufnehmen, um auch von unten eine gute Isolierung einbringen zu können. Schließlich möchte ich das Atelier auch im Winter nutzen. Somit ist klar, dass es eine Heizquelle geben muss. Zuerst wollten wir einen Kaminofen installieren. Das würde aber wieder aufwändig und kostenintensiv werden (Kamin, Ofen, Anschluss, Schornsteinfeger) und daher werden wir uns letztlich für eine Gasheizung entscheiden. Der Brenner ist sofort einsetzbar und wird über eine große Gasflasche, wie man sie vom Camping her kennt, befeuert. Der Verbrauch hält sich in Grenzen und der Flaschenwechsel ist unkompliziert. Nachdem alles gedämmt ist, kann dann die Wand- und Bodenverkleidung erfolgen. Die Wände wollen wir mit Nut- und Federbrettern vertäfeln und den Boden mit einem reinigungsfreundlichen PVC-Bodenbelage in Holzoptik auslegen. Dies ist wichtig, weil bei Tonarbeiten der Boden schnell verschmutzt und dann feucht aufgewischt werden muss. Daher können wir keinen Laminatboden verlegen, denn der würde bei dieser Behandlung nur aufquellen. Einen Wasseranschluss hatte Matthias bereits vor 2 Jahren über unseren Gartenbrunnen in die Hütte gelegt und so bin ich auch in dieser Hinsicht gut gerüstet. Meine alten weißen Bauernmöbel, die wir letztes Jahr bei der Renovierung des Wohnzimmers nach 18 Jahren endlich gegen neue Möbel ausgetauscht hatten, werden jetzt ihren Platz als Ateliermöbel einnehmen und so wird das Gartenhaus tatsächlich richtig wohnlich aussehen und bietet genug Platz für 4-5 Personen, so dass ich demnächst mit meinen Keramikkursen beginnen kann. Jetzt müssen wir nur noch die Zeit finden, das auch zeitnah umzusetzen.