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In Zeiten niedriger Darlehenszinsen rückt der Traum vom eigenen Zuhause in greifbare Nähe, und immer mehr Menschen ziehen den Bau eines Fertighauses in Betracht. Fertighäuser bieten sowohl vorgefertigte Designs als auch die Möglichkeit zur individuellen Planung, und sie haben ihre eigenen Vorzüge gegenüber traditionell gebauten Häusern. Doch wie stehen Fertighäuser im Vergleich zu anderen Optionen?
Sind Fertighäuser kostengünstiger?
Auf den ersten Blick könnte man diese Frage mit Ja beantworten. Durch den Einsatz von vormontierten Bauteilen und effizienten Fertigungsprozessen können bei standardisierten Fertighäusern Kosten eingespart werden, was sich positiv auf den Kaufpreis auswirkt. Ein weiterer Vorteil von Fertighäusern in Holzskelettbauweise ist die Flexibilität bei der Gestaltung, da die Holzkonstruktion allein tragend ist und individuelle Fensterflächen oder Wände problemlos eingebaut werden können. Dies trägt auch zur Barrierefreiheit bei.
Heutzutage sind fast drei Viertel aller Neubauten sogenannte Schlüsselfertighäuser, bei denen Anbieter mit Festpreisen und festen Einzugsterminen werben. Laut dem Verband Privater Bauherren e.V. (VPB) sieht die Realität manchmal anders aus. In seltenen Fällen wird das Projekt Fertighaus teurer als im Prospekt angeboten. Das liegt jedoch meistens an fehlender Absprache zu Beginn des Projektes.
Wer steht hinter einem Fertighaus?
Die Anbieter von Fertighäusern lassen sich in der Regel in drei Gruppen einteilen: Bauträger, Generalunternehmen und Generalübernehmer. Das Bauträgermodell wird oft mit dem Slogan „Alles aus einer Hand“ beworben. Der Bauträger verkauft sowohl das Grundstück als auch das Haus oder die Eigentumswohnung zusammen. Er kümmert sich um alle Baugenehmigungen, plant und koordiniert das gesamte Projekt und setzt dabei Architekten und Subunternehmen ein.
Der direkte Ansprechpartner für den Kunden ist immer der Bauträger. Dieser ist für die Einhaltung von Terminen verantwortlich und muss eventuelle Baumängel beheben lassen. Wer bereits über ein eigenes Grundstück verfügt, hat die Möglichkeit, einen Generalunternehmer oder Generalübernehmer mit dem Hausbau zu beauftragen. Während der Generalunternehmer in der Regel den Rohbau und weitere Gewerke übernimmt, fungiert der Generalübernehmer als „Koordinator“ und vergibt alle Bau- und Aushubarbeiten an andere Unternehmen.
Fertighäuser und individuelle Wünsche
Der Weg zum Eigenheim gestaltet sich bei Fertighäusern ziemlich komfortabel. Allerdings sind die Möglichkeiten zur Umsetzung individueller Vorstellungen bei manchen Anbietern begrenzt. Bei sogenannten „Typenhäusern“ kann der Kunde innerhalb der vorgegebenen Grundkonstruktion aus verschiedenen Dachformen wählen oder sich für zusätzliche Gauben, Erker oder Balkone entscheiden. Natürlich haben diese individuellen Anpassungen ihren Preis.
Eine detaillierte Bau- und Leistungsbeschreibung ist für die Kalkulation des Bauherrn von immenser Bedeutung. Darin werden konkrete Angaben zur Bauweise, zum Wärme- und Schallschutz sowie zur vollständigen Ausstattung des Hauses gemacht. Etwaige zusätzliche Kosten sollten ebenfalls genau aufgelistet sein. Insbesondere versierte Heimwerker könnten in diesem Zusammenhang den Punkt „Eigenleistung“ vermissen.
Individuelle Planung mit einem Architektenhaus und eigene Mithilfe
Viele Bauherren wünschen sich ein individuelles Zuhause und möchten aktiv am Bau beteiligt sein. Beim Bau eines Architektenhauses sind Mitdenken und Entscheidungswillen gefragt. Ein Architektenhaus muss nicht zwangsläufig teuer sein. Ein Architekt, der gemeinsam mit dem Bauherrn ein Budget festlegt, wird sich auch daran halten. Es wird auch vereinbart, welche Eigenleistung der Bauherr erbringen kann. Der Bauherr profitiert auch von der Erfahrung des Architekten, insbesondere wenn es darum geht, ungewöhnliche Fenster- oder Wintergartenlösungen zu integrieren. Diese Flexibilität bieten nur wenige Anbieter für Fertighäuser (W ).
Fazit
Für diejenigen, denen Eigenleistung fremd ist und die bequem und komfortabel bauen möchten, könnte ein Fertighaus die richtige Wahl sein. Es ist jedoch wichtig, das Unternehmen sorgfältig auszuwählen (durch Nachfrage nach Referenzen und Recherchen). Je nach Konstruktion und innerhalb gewisser Grenzen lassen sich individuelle Anpassungen vornehmen. Wer von Anfang an aktiv am Projekt mitwirken und selbst Hand anlegen möchte, muss dies rechtzeitig mit dem Anbieter von Fertighäusern abstimmen und auch vertraglich festzurren. Dann können die künftigen Hausbesitzer auch beim Fertighaus stolz sagen, dass sie selbst hand angelegt haben.
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