An der Küste, auf Hügelgrundstücken oder zwischen Gebäuden weht es oft ziemlich heftig. Wind ist ein oft unterschätztes Wetterphänomen, das schon mal ziemlich lästig werden kann. Doch mit Windschutzhecken lassen sich selbst die zugigsten Ecken eines Gartens genießen. Im wohltuenden Windschatten von Hecken gedeihen Pflanzen und erholt sich der Mensch.
Des einen Freud, des anderen Leid: Ohne Wind geht nichts in der Natur. Viele Pflanzenarten sind zur Verbreitung ihrer Pollen auf ihn angewiesen. Das Laub trocknet nach Niederschlägen schneller ab und verhindert somit, dass sich krankheitserregende Pilze ansiedeln können, die für Infektionen berüchtigt sind. Wenn die Luft sich jedoch regelmäßig mit einer Geschwindigkeit von über 5 km/h bewegt, wird der Wind lästig oder gar schädlich.
Wind im Garten
Für den Gartenbesitzer fängt es damit an, dass er nicht ungestört auf seiner Terrasse lesen kann, weil der Wind die Seiten verblättert oder gar eine ganze Zeitung mit sich reißt. Man gerät schnell ins Frösteln und etwaige Windgeräusche können gar nerv tötend sein. Ganz zu schweigen von der austrocknenden Wirkung durch eine erhöhte Verdunstung, die dazu führt, dass man mehr gießen muss. Auch der Garten nimmt zu starke Winde übel. Blätter reißen ab, Blumen knicken um und bei leichten Böden kann es zu regelrechten Sandstürmen kommen. Bodenerosion und Austrocknung sind die Folge, die vielen Pflanzen schaden. Der einzige Trost, wenn`s bläst: Stechmücken und Gemüsefliegen bleiben fern, denn sie mögen keinen Wind.
An Wind kann man nichts ändern, aber es gibt einige Maßnahmen, um ihn im wahrsten Sinne des Wortes auszubremsen. Schon bei der Gartenplanung und -gestaltung sollte man Windbewegungen bedenken und Sitzplätze entsprechend geschützt anlegen. Aber es ist nicht immer möglich, den Windschutz für Haus und Terrasse gleich mit einzuplanen. Gegen ungemütliches Wehen helfen daher geschickt platzierte Pflanzungen, die man auch im Nachhinein noch setzen kann.
Was den Wind am effektivsten bremst
Gehölze und Heckenpflanzen sind ideale Windbremser. Man setzt sie nicht nur direkt an den Rand der Terrasse, wo sie zudem als Sichtschutz fungieren, sondern ergänzt die Maßnahme durch einige Exemplare, die schon am Anfang des „Windkanals“ entschleunigend wirken.
Ideale Windschutzhecken bestehen aus zwei Reihen. Der untere Bereich sollte dicht sein, der obere locker und lückig. Hier gilt das Prinzip: Lieber bremsen als Abblocken. Hecken sind durchlässig und lassen den Wind demnach zwischen ihren Zweigen und Blättern passieren. Allerdings wird er dabei abgebremst und somit um 40-60 Prozent schwächer. Eine doppelte Gehölzreihe quer zur Windrichtung ist gerade an Orten wo es häufig kräftig weht am wirkungsvollsten. Für einen optimalen Schutz ist eine Höhe von 4 m für Windschutzhecken erforderlich. Eine Faustregel besagt, dass man die Bremswirkung auf der windabgewandten Seite mit dem 30-fachen der Höhe veranschlagen kann.
Windschutzhecken richtig pflanzen
Eine ideale Windschutzhecke sollte mit solchen Abständen gepflanzt werden, dass das Bild eines Kammes entsteht, bei dem jeder dritte Zinken fehlt. Das nimmt dem Wind die Wucht. Besonders gut geeignet für solche Pflanzungen sind Flieder, Weißdorn, Holunder, Eberesche, Stechpalme, Roter Hartriegel, Felsenbirne, Schlehe und Pfaffenhütchen. Solche Wildgehölze kann man besonders kostengünstig als Wurzelware bei Baumschulen kaufen. Wurzelnackte Pflanzen sind robust und wachsen fast genauso gut und schnell an, wie die teurere Containerware.
Im Windschatten einer Hecke können zudem höher wachsende Pflanzen, besonders Blühstauden, die bei Wind leicht umknicken, prima gedeihen. Sie verdunsten außerdem weniger und trocknen nicht so schnell aus. So lassen sich selbst in windigen Gegenden angenehme Rückzugsorte zwischen üppigen Blüten und grüner Heckenkulisse schaffen.
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